Ein Netzwerk der Solidarität

 

Die Geschichte des Vereins

Die Geburt des Vereins der österreichischen Kriminalschriftstellerinnen und -schriftsteller im Jahre 1996 ist auf die Initiative Helga Anderles zurückzuführen, die in dem Jahr auch eine große Konferenz der A.I.E.P. (internationale Krimiautorenvereinigung) in Wien organisiert.

2002 rufen die österreichischen KrimiautorInnen die höchst erfolgreichen Wiener Kriminächte ins Leben, die später das echo Medienhaus zur Kriminacht im Wiener Kaffeehaus ausweitet.

Angesichts der Unwissenheit eines Journalisten, der beim Krimidebüt eines Kollegen meinte, dieser sei der erste österreichische Krimiautor nach Wolf Haas und Alfred Komarek, etabliert der Verein 2005 eine Homepage, um österreichische KrimiautorInnen der Öffentlichkeit besser präsentieren zu können.

Zu jenem Zeitpunkt gibt es längst eine – nun dank dieser Netzseite auch sichtbare – junge Krimiszene in Österreich mit damals schon so prominenten Namen wie Ernst Hinterberger, Edith Kneifl, Eva Rossmann und Stefan Slupetzky, aber auch AutorInnen wie Lisa Lercher, Sabina Naber, Andreas Pittler und Manfred Wieninger, die allesamt bereits mehrere Romane vorzuweisen hatten.
 
Mittlerweile präsentiert der Verein rund 90 Prozent der österreichischen KrimiautorInnen und ist zu einem medial beachteten Netzwerk geworden, die Mitgliederzahl ist inzwischen von einer Handvoll auf weit über 100 AutorInnen und KrimiexpertInnen gestiegen. Das Freundschaftliche wird noch immer mit regelmäßigen Treffen gepflegt. Darüber hinaus profitieren NachwuchsautorInnen vom Know-how und von den Kontakten etablierter KollegInnen, denen wiederum frisches Blut in ihren Reihen neue Impulse verleiht.
 
2008 gelingt es, den Bekanntheitsgrad des Vereins beträchtlich auszubauen, als Das Syndikat - Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur Wien zum Schauplatz der CRIMINALE auserkürt. Unter der Leitung von Sabina Naber (seitens des Syndikats) und des echo Medienhauses (unter der Federführung von Isabella Krumhuber) wird das größte deutschsprachige Krimifestival erstmals in Österreich ausgerichtet – unter der engagierten Mitarbeit vieler KollegInnen, allen voran Beate Maxian, Ilona Mayer-Zach, Susanne Schubarsky, Thomas Wollinger und Günther Zäuner.

Doch das starke Engagement der österreichischen Krimiszene lässt auch nach diesem ersten Höhepunkt nicht nach: Durch das Engagement von Claudia Rossbacher wird von März 2009 bis zum Sommer 2016 in der Presse am Sonntag, auf der Presse-Homepage und im e-paper jede Woche ein Rätselkrimi von insgesamt mehr als 30 österreichischen KrimiautorInnen veröffentlicht.

Im Juni 2010 wird auf Initiative der österreichischen KrimiautorInnen - speziell durch Andreas Pittler - der Leo-Perutz-Preis der Stadt Wien für Kriminalliteratur ins Leben gerufen, den die Stadt Wien und der Hauptverband des österreichischen Buchhandels fortan jährlich unterstützen. Der mit 5.000€ dotierte Krimipreis wird im Rahmen der 6. Wiener Kriminacht im September 2010 an Stefan Slupetzky erstmals verliehen.

Die nahe Vergangenheit

Während es dem Einsatz von Günther Zäuner zu verdanken ist, dass in Wien und Niederösterreich regelmäßig und an immer wieder neuen, spannenden Orten Krimilesungen stattfinden, trumpft Oberösterreich unter der Federführung von Beate Maxian mit dem Mörderischen Attersee und den Krimitagen Linz auf. Und spätestens seit Gerhard Loibelsberger das Krimifestival A Mörda Frühling auf die Bühne des Wiener Schauspielhauses bringt, ist der österreichische Kriminalroman in aller Munde. In Graz hebt Robert Preis im Februar 2015 das erste Krimifest Fine Crime auf die Bühne. Seit 2019 wird der von Energie Steiermark mit 5.000€ dotierte Fine Crime Award vergeben.

Seit Juni 2014 ist die unter der Federführung von Daniel Carinsson rundum erneuerte Website der Plattform im Netz der Netze online. Fakten, News, Termine und Neuerscheinungen der österreichischen KrimiautorInnen werden hier der Leserschaft präsentiert.

Im Buchhandel behauptet mittlerweile die österreichische Kriminalliteratur fixe Plätze in den Regalen und Schaufenstern. Egal, ob als beliebte Anthologien (wie etwa die von Edith Kneifl herausgegebene Reihe TATORT Wien), als Bestseller oder als Geheimtipp unter Kennern, das Publikum im deutschsprachigen Raum hat längst die Marke österreichischer Krimi schätzen gelernt.

Die CRIMINALE Graz-Steiermark im Jahr 2017 macht den Süden Österreichs zum Schauplatz zahlreicher Verbrechen. Die SOKO Graz-Steiermark (so auch der Titel der CRIMINALE-Anthologie) besteht aus Günter Neuwirth, Claudia Rossbacher, Constanze Dennig, Robert Preis, Klaudia Blasl und Reinhard Kleindl.

Die Gegenwart

Seit der Ägide von Gerhard Loibelsberger präsentiert sich der Verein der KrimiautorInnen jährlich mit einem eigenen Stand auf der Buch Wien. Als Veranstaltung haben sich die 5 x 5 Minuten Krimis auf der Messebühne etabliert.

Petra K. Gungl startet 2022 mit Mord vor Ort in Purkersdorf bei Wien ein jährlich stattfindendes, hochkarätiges Krimifestival.

Mit neuem Elan übernehmen Günther Zäuner, Mina Albich und Karin Pfolz 2023 die Geschicke des Vereins. Der unerwartete Tod von Günther Zäuner versetzt die Krimiszene weit über die Grenze Österreichs hinaus in Trauer. Vorerst interimistisch übernimmt Günter Neuwirth im September 2023 die Rolle des Obmanns des Vereins der österreichischen KrimiautorInnen.

Leitung des Vereins

  • Helga Anderle, Edith Kneifl, Richard Donnenberg (1996 bis 2005)
  • Helga Anderle, Sabina Naber, Irmtraut Karlsson (2005 bis 2008)
  • Helga Anderle, Claudia Rossbacher, Irmtraut Karlsson (2009 bis 2011)
  • Clementine Skorpil, Veronika Grager, Richard Donnenberg (2012 bis 2013)
  • Clementine Skorpil, Daniel Carinsson, Richard Donnenberg (bis Juni 2014)
  • Christian Klinger, Sigrid Neureiter, Gerhard Loibelsberger (ab Juni 2014)
  • Christian Klinger, Eva Holzmair, Gerhard Loibelsberger (ab März 2015)
  • Gerhard Loibelsberger, Eva Holzmair, Roman Klementovic (ab 2016)
  • Gerhard Loibelsberger, Eva Holzmair, Thomas Schrems (2017 bis 2023)
  • Günther Zäuner, Mina Albich, Karin Pfolz (bis August 2023)
  • Günter Neuwirth, Mina Albich, Karin Pfolz (ab September 2023)