Ein Netzwerk der Solidarität

 

Die Geschichte des Vereins

Die Geburt des Vereins der österreichischen Kriminalschriftstellerinnen und -schriftsteller im Jahre 2005 ist der Unwissenheit eines Journalisten zu verdanken, der beim Debüt eines Kollegen gemeint hatte, er sei der erste Krimiautor nach Wolf Haas und Alfred Komarek. Dass es zu jenem Zeitpunkt bereits eine – wenn auch noch im losen Zusammenhalt verbundene – junge Krimiszene in Österreich gab, war dem Mann sichtlich entgangen. Dabei waren damals schon so prominente Namen wie Edith Kneifl und Eva Rossmann darunter (beide längst in Deutschland und Österreich erfolgreich); aber auch AutorInnen wie Lisa Lercher, Sabina Naber und Andreas Pittler, die allesamt bereits mehrere Romanen vorzuweisen hatten.

 

Diese Szene war auch jenseits des literarischen Schaffens sehr aktiv gewesen. So hatte Helga Anderle eine große Konferenz der A.I.E.P. (internationale Krimiautorenvereinigung) in Wien organisiert und gemeinsam mit Beatrix Kramlovsky die österreichische Abteilung der Sisters in Crime gegründet, die später auch als Motor bei der Gründung des Vereins der KrimiautorInnen fungierte.

 

Zudem veranstalteten die österreichischen KrimiautorInnen seit 2002 die höchst erfolgreichen Wiener Kriminächte, bevor das echo Medienhaus diese zur Kriminacht im Wiener Kaffeehaus ausweitete.

 

Mittlerweile präsentiert der Verein rund 90 Prozent der österreichischen KrimiautorInnen und ist zu einem medial beachteten Netzwerk geworden, die Mitgliederzahl ist inzwischen von einer Handvoll auf über 90 AutorInnen und KrimiexpertInnen gestiegen. Das Freundschaftliche wird noch immer mit regelmäßigen Treffen gepflegt. Darüber hinaus profitieren NachwuchsautorInnen vom Know-how und von den Kontakten etablierter KollegInnen, denen wiederum frisches Blut in ihren Reihen neue Impulse verleiht.

 

2008 gelang es, den Bekanntheitsgrad des Vereins beträchtlich auszubauen, als Das Syndikat - Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur Wien zum Schauplatz der CRIMINALE auserkor. Unter der Leitung von Sabina Naber (seitens des Syndikats) und des echo Medienhauses (unter der Federführung von Isabella Krumhuber) wurde das größte deutschsprachige Krimifestival erstmals in Österreich ausgerichtet – unter der engagierten Mitarbeit vieler KollegInnen, allen voran Beate Maxian, Ilona Mayer-Zach, Susanne Schubarsky, Thomas Wollinger und Günther Zäuner.

 

Doch das starke Engagement der österreichischen Krimiszene ließ auch nach diesem ersten Höhepunkt nicht nach: Durch das Engagement von Claudia Rossbacher wurden seit März 2009 in der Presse am Sonntag, auf der Presse-Homepage und im e-paper zahlreiche Rätselkrimis veröffentlicht.

 

Im Juni 2010 wurde auf Initiative der österreichischen KrimiautorInnen - speziell durch Andreas Pittler - der Leo-Perutz-Preis der Stadt Wien für Kriminalliteratur ins Leben gerufen, den die Stadt Wien und der Hauptverband des österreichischen Buchhandels fortan jährlich unterstützt. Der mit 5.000€ dotierte Krimipreis wurde erstmals im Rahmen der 6. Wiener Kriminacht im September 2010 an Stefan Slupetzky verliehen.

Die nahe Vergangenheit

Während es dem Einsatz von Günther Zäuner zu verdanken ist, dass in Wien und Niederösterreich regelmäßig und an immer wieder neuen spannenden Ort Krimilesungen stattfinden, trumpft Oberösterreich unter der Federführung von Beate Maxian mit dem Mörderischen Attersee und den Krimitagen Linz auf. Und spätestens seit Gerhard Loibelsberger das Krimifestival A Mörda Frühling auf die Bühne des Wiener Schauspielhauses brachte, ist der österreichische Kriminalroman in aller Munde. In Graz hat Robert Preis im Februar 2015 das erste Krimifest Fine Crime auf die Bühne gehoben. Seit 2019 wird der von Energie Steiermark mit 5.000€ dotierte Fine Crime Award vergeben.

 

Seit Juni 2014 ist die unter der Federführung von Daniel Carinsson rundum erneuerte Website der Plattform im Netz der Netze online. Fakten, News, Termine und Neuerscheinungen der österreichischen KrimiautorInnen werden hier der Leserschaft präsentiert.

 

Im Buchhandel behauptet mittlerweile die österreichische Kriminalliteratur fixe Plätze in den Regalen und Schaufenstern. Egal, ob als beliebte Anthologien (wie etwa die von Edith Kneifl herausgegebenen Reihe TATORT-Wien), als Besteller oder als Geheimtipp unter Kennern, das Publikum im deutschsprachigen Raum hat längst die Marke österreichischer Krimi schätzen gelernt.

 

Die CRIMINALE Graz-Steiermark im Jahr 2017 machte den Süden Österreichs zum Schauplatz zahlreicher Verbrechen. Die SOKO Graz-Steiermark (so auch der Titel der CRIMINALE-Anthologie) bestand aus Günter Neuwirth, Claudia Rossbacher, Constanze Dennig, Robert Preis, Klaudia Blasl und Reinhard Kleindl.

Die Gegenwart

Unter der Ägide von Gerhard Loibelsberger präsentiert sich der Verein der KrimiautorInnen jährlich mit einem eigenen Stand auf der Buch Wien. Als Veranstaltung haben sich die 5 x 5 Minunten Krimis auf der Messebühne etabliert.

 

Petra K. Gungl startete 2022 mit Mord vor Ort in Purkersdorf bei Wien ein jährlich stattfindendes hochkarätiges Krimifestival.

 

Mit neuem Elan übernahmen Günther Zäuner, Mina Albich und Karin Pfolz 2023 die Geschicke des Vereins. Der unerwartete Tod von Günther Zäuner versetzte die Krimiszene weit über die Grenze Österreichs hinaus in Trauer. Vorerst interimistisch übernahm Günter Neuwirth im September 2023 die Rolle des Obmanns des Verein der österreichischen KrimiautorInnen.

Leitung des Vereins

  • Sabina Naber (2005 bis 2008)
  • Claudia Rossbacher (2009 bis 2011)
  • Clementine Skorpil und Veronika Grager (2012 bis 2013)
  • Clementine Skorpil und Daniel Carinsson (bis Juni 2014)
  • Christian Klinger und Gerhard Loibelsberger (ab Juni 2014)
  • Christian Klinger, Eva Holzmair und Gerhard Loibelsberger (ab März 2015)
  • Gerhard Loibelsberger, Eva Holzmair, Roman Klementovic (2016)
  • Gerhard Loibelsberger, Eva Holzmair, Thomas Schrems (2017 bis 2022)
  • Günther Zäuner, Mina Albich, Karin Pfolz (bis August 2023)
  • Günter Neuwirth, Mina Albich, Karin Pfolz (ab September 2023)